Inhalt: Gemüse
Inhalt: Bodenfruchtbarkeit und Klimaschutz durch humusfördernde Maßnahmen im Freilandgemüsebau HumusFürGemüse
Bedeutung
Die Betriebe des deutschen Gemüsebaus versorgen die Verbraucher ganzjährig mit einem vielfältigen Angebot vom Freiland und aus Gewächshäusern. Gemüsegärtnerinnen und -gärtner sorgen für die richtige Anbauplanung, termingerechte Pflanzenvermehrung sowie die erforderlichen Kultur- und Pflegearbeiten. Das Gemüse wird marktgerecht aufbereitet, sortiert, verpackt, gekennzeichnet und gelagert. Der Frischabsatz erfolgt über Großmärkte, Genossenschaften und den Direktverkauf. Die Betriebe beliefern außerdem Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes.
Im Jahr 2024 haben die landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland insgesamt 4,2 Millionen Tonnen Gemüse geerntet. Die Gesamterntemenge ist damit um 6,1 % gegenüber 2023 gestiegen und lag auf dem zweithöchsten Stand seit 2012.
Im Freiland erzeugten 5 630 Betriebe im Jahr 2024 auf 125 550 Hektar Gemüse. Regional wurden 2024 die größten Anbauflächen im Freiland in Nordrhein-Westfalen mit 28 200 Hektar, Niedersachsen mit 24 400 Hektar, Bayern mit 16 500 Hektar und Rheinland-Pfalz mit 16 400 Hektar bewirtschaftet.
Möhren beziehungsweise Karotten waren im Freiland mit 850 600 Tonnen im Jahr 2024 wie in den Vorjahren die Gemüseart mit der größten Erntemenge in Deutschland. Die Gemüseart mit der zweitgrößten Erntemenge waren erneut Speisezwiebeln, gefolgt von Weißkohl, Einlegegurken und Eissalat.
Ökologisch wirtschaftende Betriebe erzeugten auf 19 350 Hektar insgesamt 529 800 Tonnen Gemüse. Das entspricht 15,3 % der gesamten Gemüseanbaufläche und 12,7 % der gesamten Erntemenge. Gegenüber 2023 stieg die ökologisch bewirtschaftete Anbaufläche um 5,0 % und die zugehörige Erntemenge um 10,4 %.
Das Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) "Optimierung des Humusmanagements im Freilandgemüsebau" (HumusFürGemüse)
Im Herbst 2024 startete das Projekt „HumusFürGemüse“. Ziel dieses Vorhabens ist die Demonstration und Verbreitung von Maßnahmen zum Humuserhalt und -aufbau in Gemüsebaubetrieben in fünf Modellregionen Deutschlands. Die gewonnene Erkenntnisse - sowohl bestehende als auch neue - werden über die kommenden fünf Projektjahre der breiten gemüsebaulichen Praxis zur Verfügung gestellt und sollen dort verankert werden. Koordiniert wird das Projekt vom Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ).
26 Demonstrationsbetriebe konnten gewonnen werden. Etwas mehr als die Hälfte dieser Betriebe wirtschaften ökologisch. Eng begleitet und unterstützt werden die Betriebe durch die Regionalbetreuenden in den Regionen Mitte (Thüringen, TLLLR), Süden (Bayern, LWG), Osten (Sachsen, LfULG), Norden (MV, NI und SH, LFA) und Westen (DLR-RP). Individuelle humusfördernde Maßnahmen werden für jeden Betrieb diskutiert und deren Umsetzung vor Ort geplant. Grundlage für die Identifizierung der standort- und kulturartabhängigen Maßnahmen sind Bodenanalysen, welche zu Projektbeginn auf den Standorten genommen wurden.
In den kommenden fünf Projektjahren wird neben der Vernetzung der beteiligten Betriebe untereinander auch der Wissenstransfer in die gartenbauliche Praxis vorangetrieben. Dies erfolgt unter anderem durch Feldtage auf den Betrieben sowie durch regionale Workshops.