Modellregionen im Modell- und Demonstrationsvorhaben Bodenfruchtbarkeit und Klimaschutz durch Humuswirtschaft im Hopfenanbau
Im „MuD HumusHopfen“ werden auf zehn Modell- und Demonstrationsbetrieben praxisnahe Maßnahmen zum Humuserhalt und -aufbau umgesetzt. Die teilnehmenden Betriebe sind dabei repräsentativ auf die Hopfenanbau-Regionen in Deutschland verteilt.
Die beteiligten Regionen sind:
Hallertau
Die Hallertau ist das größte zusammenhängende Hopfenanbaugebiet der Welt und liegt zentral zwischen München, Ingolstadt, Regensburg und Landshut. Der Hopfenanbau in der Region ist bereits seit dem 8. Jahrhundert belegt. Derzeit bewirtschaften mehr als 800 Betriebe etwa 16.800 Hektar, die durchschnittliche Hopfenanbaufläche pro Betrieb liegt bei 21 Hektar. Die Hallertau produziert damit ca. 85 % des in Deutschland produzierten Hopfens. Um diesem Anteil zu entsprechen, befinden sich 6 der insgesamt 10 Demonstrationsbetriebe in dieser Region.
- Die Jahrestemperatur liegt in der Region bei 9 - 10°C.
- Als Niederschlag fallen im Norden 650-750 mm, im Süden bis über 800 mm.
- Die Hallertau befindet sich im tertiären Hügelland mit schwach bis mäßig humosen Böden.
Tettnang
Das Anbaugebiet liegt in Baden-Württemberg nahe des Bodensees rund um die Stadt Tettnang. Auf 1.500 Hektar werden durch 121 Betriebe vor allem Aromasorten angebaut. Durchschnittlich entfällt auf einen Betrieb eine Fläche von ca. 12,5 Hektar. 1844 wurde in Tettnang der erste Versuchsgarten gepflanzt, die Anbauhistorie ist im Vergleich zu den anderen Gebieten damit kurz.
- Als klimatische Bedingungen gibt es in Tettnang eine Jahresdurchschnittstemperatur von 9 °C und eine
- Niederschlagssumme von etwa 1.050 mm.
- Die Böden um Tettnang sind mäßig humos.
Spalt
In der Region Spalt in der Nähe von Nürnberg wurde der Hopfenanbau bereits 1341 urkundlich erwähnt. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war Spalt sogar das größte Hopfenanbaugebiet Deutschlands, aktuell werden knapp 400 Hektar Hopfen 43 Betrieben bewirtschaftet. Pro Landwirt entfallen im Durchschnitt 9,3 Hektar.
- Die Durchschnittstemperatur im Spalter Hügelland beträgt 9,6°C.
- Über das Jahr verteilt fallen etwa 650 mm Niederschlag.
- In der Region finden sich mäßig humose Böden.
Elbe-Saale
Elbe-Saale ist das nördlichste deutsche Anbaugebiet und erstreckt sich über die Bundesländer Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen. Der Hopfenanbau reicht in der Region bereits in das 9. Jahrhundert zurück. Die Anbauflächen pro Betrieb sind mit 51 Hektar deutlich größer als in den anderen Regionen Deutschlands. Insgesamt werden von 30 Betrieben 1.500 Hektar Hopfen angebaut. Den Hauptanteil machen dabei Bittersorten aus.
- Im Jahresverlauf gibt es etwa 600-700 mm Niederschlag und eine
- Durchschnittstemperatur von 10 °C.
- Die Böden sind schwach humos.
Das MuD Humus Hopfen wird regionsübergreifend durch die bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) sowie den Hopfenring e.V. (HR) betreut und koordiniert.