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Modell- und Demonstrationsvorhaben zum Humusaufbau in Sonderkulturen
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Inhalt: Carbovino-Feldtag im Weingut Trautwein: Schafe im Weinberg: Feldtag zeigt innovative Wege zum Humusaufbau im Weinbau

Riegeler Straße 2, 79353 Bahlingen am Kaiserstuhl

Unter dem Motto „Schafe im Weinberg“ trafen sich am 10.11.2025 rund 25 Interessierte aus Praxis, Beratung und Forschung auf dem Weingut Trautwein in Bahlingen am Kaiserstuhl, um über das Thema „Integration von Schafhaltung im Weinberg“ zu diskutieren. Der Feldtag fand im Rahmen des Projekts CarboVino statt, das innerhalb der „HumusAllianz“ praxistaugliche Maßnahmen in den Sonderkulturen Wein, Apfel, Gemüse und Hopfen erforscht. Betreut wird die Umsetzung der Maßnahmen durch den Nachhaltigkeitsverband FAIR’N GREEN und die Bioverbände Bioland, Demeter und Naturland.

Warum Humusaufbau im Weinberg wichtig ist: Das Projekt CarboVino

Im Weinbau stellen der Aufbau und Erhalt von Humus eine bedeutende Grundlage für eine widerstandsfähige und zukunftsorientierte Bewirtschaftung dar. Ergebnisse aus der Forschung und praktische Erfahrungen zeigen, dass humusreiche Böden nicht nur eine bessere Wasser- und Nährstoffversorgung gewährleisten, sondern auch eine höhere CO₂-Speicherung und Klimavorsorge ermöglichen. 

Im Projekt CarboVino werden praxistaugliche Maßnahmen erforscht und erprobt, die Weingütern helfen sollen, Humus gezielt aufzubauen und zu stabilisieren. Insgesamt beteiligen sich 36 Weingüter als Modell- und Demonstrationsbetriebe aus den drei Regionen Mosel, Baden und Württemberg sowie der Großregion Rheinhessen, Pfalz und Nahe und erproben praxisnah unterschiedliche Maßnahmen zum Aufbau und Erhalt von Humus.

Schafe im Weinberg

Eine der im Projekt CarboVino untersuchten Maßnahmen ist der gezielte Einsatz von Schafen zur Beweidung von Weinbergen. Durch das Abweiden des Unterwuchses tragen die Tiere nicht nur zur Regulierung der Vegetation bei, sondern fördern auch die biologische Aktivität des Bodens und tragen durch ihren Dung zur Nährstoffversorgung bei, indem dieser als natürlicher Dünger wirkt. Durch den Tritt der Tiere wird die Bodenoberfläche leicht aufgelockert, was den Aufbau von Humus und eine bessere Wasserinfiltration unterstützt. Gleichzeitig können durch die tierische Beweidung Maschinenfahrten reduziert werden, was Bodenverdichtung und Energieverbrauch mindert.

Für den Einsatz im Weinberg eignen sich vor allem kleinwüchsige oder ruhige Rassen mit bodennahem Fressverhalten wie Ouessant-, Shropshire- oder Southdown-Schafe sowie robuste Landschafrassen, die pflegeleicht, führig und anpassungsfähig sind. Je nach Reberziehung und Bewirtschaftungsform kann die Beweidung ganzjährig, saisonal oder nur im Winter erfolgen.

Feldtag in der Region Württemberg: Praxis trifft Forschung

Beim Feldtag auf dem Weingut Trautwein in Bahlingen am Kaiserstuhl erhielten die Teilnehmenden einen praxisnahen Einblick, wie sich die Beweidung mit Schafen im Weinberg gestaltet und welche positiven Effekte sie auf Vegetation und Bodenstruktur haben kann.

Nach einem Fachvortrag von Olympia Samara (Demeter) zu Chancen und Risiken sowie zu Voraussetzungen und Einsatzmöglichkeiten der Schafe im Weinberg fand eine Führung durch die Versuchsflächen statt. Beim Weingut Trautwein werden die Schafe seit Anfang November in die Maßnahmenfläche des Projekts integriert und die Auswirkungen hinsichtlich des Humusaufbaus wissenschaftlich begleitet. Eine anschließende Diskussion ermöglichte den Teilnehmenden einen praxisnahen Austausch und zeigte das große Interesse der Weingüter zu dieser Thematik.

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